Gewagte Theorie: Wenn man’s lange genug vor sich herschiebt, geht manches viel besser. In diesem Beitrag sanieren wir unsere Innenhof-Fassade – ein Projekt, das wir jahrelang vor uns hergeschoben haben. Jetzt ist es erledigt. Und vielleicht motiviert es euch ja, genau das Projekt anzupacken, das irgendwie nicht so richtig in die Gänge kommen will. DIY-Fassadensanierung: Los geht’s!
14 Jahre hat unsere Fassade nun auf dem Buckel. Und das sieht man ihr an. Der alte gelbe Anstrich lugt schon wieder hervor, und lässt uns nicht unbedingt an Zitroneneis und Sonnenschein denken. Die Enkelkinder haben ihre ersten künstlerischen Spuren hinterlassen – Graffiti inklusive. An manchen Stellen löst sich der Putz von selbst – vermutlich, weil er mittlerweile auch die Geduld mit uns verloren hat. Nach zwei Jahren sind wir nun endlich der Meinung, lange genug darüber nachgedacht zu haben, ob wir das Ganze selbst anpacken, oder lieber Profis holen sollen. Jetzt steht fest: Es wird ein DIY-Projekt. Mit montäglichem Pflichttermin, man muss sich ja selbst verantwortlich halten. Montag ist ab sofort Fassadentag.
Der erste Akt: Kies räumen
Den Auftakt macht der Innenhof. Klingt romantischer, als es ist. Zuerst haben wir den Kies von den Wegen entfernt – damit er nicht unter einer Schicht Putzschutt verschwindet wie archäologische Funde unter der Erde. Kluger Schachzug, wie sich zeigte, denn bald hatten wir mehr Schutt als Steine.
Die zeitraubende Kunst des Putz-Abklopfens
Dann kam der Hochdruckreiniger. Farbreste, loser Putz, alles wurde weggespült, und was sich nicht freiwillig löste, wurde in stundenlanger Kleinarbeit mit der Spachtel bearbeitet. Es gibt Arbeiten, die machen vor allem die Nerven schlank. Und um sicher zu gehen, dass es keine lockeren Stellen mehr gibt, haben wir die Fassade mit einem Hämmerchen abgeklopft. Viel war’s nicht mehr, was heruntergerieselt ist.
Die große Kalk-Kur
Ab da, viele Montage, viel Arbeit, viel Dreck später, wurde es fast freundlich. Fehlender Putz kam wieder dran: in grob und fein, alles aus Kalkmörtel. Denn bei alten Häusern gilt Zementverbot. Kalk lebt, atmet und verzeiht. Zwei Wochen Trocknungszeit später durfte die Wand einen farblosen Voranstrich genießen, der – man glaubt es kaum – gleich wieder abgewaschen wurde. Dann kam die Füllfarbe. Nicht gerade ein Schnäppchen. Aber plötzlich sah die Wand aus, als hätte sie in ihrem langen Dasein noch nie eine Unebenheit gesehen.
DIY-Fassadensanierung: Das Finale!
Und dann: die finale Krönung mit Kalk-Silikatfarbe (wir haben Materialien der Firma Keim verwendet). Schön aufzutragen, langlebig und sogar im Denkmalschutz anerkannt. Der Innenhof strahlt nach der DIY-Fassadensanierung wieder: frisch, hell und selbstbewusst.
Im Herbst ziehen wir weiter Richtung Gartenfassaden. Und danach vielleicht noch weiter. Man glaubt ja gar nicht, wie viele Fassaden man hat. Eine potentiell endlose Geschichte mit Staub in den Haaren, Farbe an den Händen und der Erkenntnis: Eine Fassade macht man nicht einfach mal so. Mit der macht man was mit.
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