Schädlinge natürlich bekämpfen: Der Ackerschachtelhalm

Meine Rosen sind vom Mehltau befallen. Nach einiger Recherche finde ich heraus, dass dagegen der Ackerschachtelhalm hilft. Wie man mit ihm Pflanzenkrankheiten und Schädlinge natürlich bekämpfen kann, probieren wir heute aus.

Leider passiert es gar nicht so selten, dass Gartenpflanzen von Schädlingen oder Krankheiten befallen werden. Und die wieder loszuwerden, ist oft nicht so einfach – vor allem, wenn man keine giftigen Mittel einsetzen will. Zum Glück kann man wohl mit dem Ackerschachtelhalm Schädlinge natürlich bekämpfen – und der ist dabei ein echter Allrounder. Er hilft gegen wohlklingende Pflanzenprobleme wie Sternruß- und Mehltau, Spinnmilben oder Grauschimmel; außerdem bei Blattläusen und Schorf.

Rose mit Mehltau
Rose mit Mehltau

Der Ackerschachtelhalm, auch Zinnkraut genannt (früher hat man angeblich mit ihm Geschirr aus Zinn poliert), ist nicht selten ein unbeliebter Gartengast. Er breitet sich sehr schnell aus, wird anderen Pflanzen gegenüber besitzergreifend, und so mancher Gärtner hat es eher eilig, ihn wieder loszuwerden. Nun, bei mir im Garten wächst er nicht. Ich werde mich also in der Umgebung auf die Suche machen müssen.

Bei der Suche nach dem Ackerschachtelhalm helfen zwei Dinge ungemein: Zu wissen, wie er aussieht; und eine Ahnung davon zu haben, wo er bevorzugt wächst:

Der Ackerschachtelhalm gehört zu den Farnen, und sein Aussehen erinnert ein bisschen an einen Nadelbaum in Miniatur-Form. Vom Stiel weg wachsen – in geschachtelter Art und Weise – feste Blätter, die sich ein bisschen nadelig anfühlen.

Er wächst gern an sonnigen Plätzen mit feuchten, lehmigen Böden – gerne am Acker, oder auf Wiesen. Und: Er verträgt auch Staunässe. Bei der Suche nach dem Ackerschachtelhalm sollte man unbedingt darauf achten, ihn nicht mit dem Sumpfschachtelhalm zu verwechseln. Der sieht nämlich fast genauso aus, ist aber giftig. Wie genau ihr die Halme unterscheiden könnt, könnt ihr zum Beispiel hier nachlesen. 

Ackerschachtelhalm am Bach Ackerschachtelhalm

Ich habe Glück, und werde relativ schnell fündig. Ausgerüstet mit Messer und Sackerl nehme ich beim nächsten Spaziergang ein paar Handvoll Ackerschachtelhalme mit, und hänge sie im Glashaus zum Trocknen auf.

Ackerschachtelhalm trocknen

Schädlinge natürlich bekämpfen: Rezept für Ackerschachtelhalm-Brühe

Der Ackerschachtelhalm enthält Kieselsäure. Und das ist auch der Grund, warum er gegen alle möglichen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge helfen soll: Denn sie stärkt – vereinfacht gesagt – die Blätter von Pflanzen, und schützt sie so.

Dazu werden die betroffenen Pflanzen mit einer Ackerschachtelhalm-Brühe eingesprüht; vorbeugend, oder bei Befall.

Für einen Liter Brühe benötigt ihr 15 Gramm getrockneten Ackerschachtelhalm (frisch sind das etwa 150 Gramm). Außerdem Zwiebel, Knoblauch und Öl. Fast wie bei einer Gemüsesuppe. Die klein geschnittenen Halme kommen gemeinsam mit gewürfeltem Zwiebel und Knoblauch sowie dem Öl und einem Liter Wasser in einen Topf. Einmal aufkochen, dann ca. 20 Minuten lang köcheln lassen. Zum Schluss habt ihr einen braunen Sud, den ihr durch ein Sieb abgießt und auskühlen lasst. Nun wird die Brühe mit Wasser verdünnt (Verhältnis 1:5) und in eine Sprühflasche gefüllt.

Zutaten für Brühe aus dem Ackerschachtelhalm Brühe aus Ackerschachtelhalm zur natürlichen Schädlingsbekämpfung

Um Schädlingen und Krankheiten vorzubeugen, kann man die Pflanzen nun alle zwei bis drei Wochen mit der Brühe besprühen; wollt ihr aber Schädlinge bekämpfen, die schon da sind, könnt ihr die betroffene Pflanze an drei aufeinanderfolgenden Tagen einsprühen. Ich werde nun versuchen, den Mehltau auf meinen Rosen so in Griff zu bekommen; und wenn es nicht gleich funktioniert, wiederhole ich den Vorgang nach einer Woche noch einmal.

Schädlinge natürlich bekämpfen mit dem Ackerschachtelhalm

Der optimale Zeitpunkt um den Ackerschachtelhalm zu ernten ist übrigens noch vor Ende Juli: Dann ist er noch nicht verholzt und wirkt am besten. Wir werden euch jedenfalls auf dem Laufenden halten, wie die Mehltau-Bekämpfung funktioniert hat 🙂

Bis dahin findet ihr in unserer Kategorie „Garten und Hof“ viele Gartentipps und jede Menge Inspiration. Klickt euch durch! Und falls ihr Tipps für die natürliche Schädlingsbekämpfung im Garten habt, schreibt sie uns gern in die Kommentare – wir freuen uns darauf!

 

5 comments Add yours
  1. Wieder einmal ein sehr interessanter Beitrag. Werde das Rezept (klingt ja wirklich wie die Herstellung einer Gemüsesuppe) auch bei meinen Balkonpflanzen ausprobieren. Sehr gefallen hat mir die philosophische Anmutung: beim Suchen hilft wirklich zu wissen wie etwas aussieht und eine leichte Ahnung davon, wo es sein könnte.
    Ganz liebe Grüße

    euer Engelbert

  2. Jetzt weiß ich endlich, was sich da in meinem Garten wie verrückt ausbreitet…. dann kann ich es wenigstens zu etwas sinnvollen weiterverarbeiten….🙂lg

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