Sussex- und Sulmtaler-Hühner: Unsere Hühnerschar

Willkommen in unserem Hühnerstall! Hier tummeln sich derzeit 7 geflügelte Tiere: 6 Hühner und ein Hahn. Heute stellen wir euch die Sussex- und Sulmtaler-Hühner vor. Und versorgen euch mit Anekdoten aus unserer kleinen Hühnerschar.

Wir hatten mal einen Hahn, der hieß Manfred. Manfred war unser erster Hahn, und – wie soll man sagen – ein eher unsympathischer Zeitgenosse. So einer mit hohem Aggressionspotential, das er auch ordentlich ausschöpfte. Für uns bedeutete das: Das Hühnergehege konnte nur auf Zehenspitzen, bewaffnet mit Besen und sonstigen Abwehr-Materialien, betreten und so schnell wie möglich wieder verlassen werden. Andernfalls riskierten wir angepickte Beine oder Angriffe eines flatternden Hahns auf Brusthöhe. Trotz aller Selbstverteidigungsstrategien sind wir nicht selten an Beinen und Armen blutend aus dem Gehege geflüchtet. Und wollten wir einmal ein paar Tagen wegfahren, war niemand zu finden, der bereitwillig unsere Hühner betreute: „Ich passe sehr gern auf Hund, Katze und Schildkröte auf, aber in den Hühnerstall setze ich keinen Fuß!“, war die klare Ansage potentieller Hausbetreuer. Zu Recht.

Nun, dann sind die Enkelkinder gekommen, und der Hahn musste gehen (warum wir uns nicht schon früher vom tyrannischen Manfred getrennt haben, ist mir im Nachhinein nicht mehr ganz klar). Und nun haben wir Herbert. Die Sanftmut in Hahnengestalt. Herbert war ein Geschenk eines Tierarztes, der einen Hahn zu viel hatte – denn zwei Hähne vertragen sich bekanntlich nicht sonderlich gut, und Herbert litt so unter seinem Kollegen, wie wir zuvor unter Manfred. Bei uns hat er sich rasch erholt und zum stolzen Gockel entwickelt, der uns jeden Tag ziemlich früh weckt und gut auf seine Hühnerschar achtgibt. Ohne uns zu attackieren. Sehr angenehm.

Herbert, der Hahn
Herbert, der Hahn

Unsere Sussex- und Sulmtaler-Hühner

Diese Hühnerschar besteht bei uns normalerweise aus vielen unterschiedlichen Hühnerarten. Momentan haben wir aber nur Sussex- und Sulmtaler-Hühner. Wobei das Sulmtaler-Huhn das derzeit einzige seiner Art im Torftrottel-Hühnergehege ist, umgeben von fünf Sussex-Hennen.

Das Sulmtaler-Huhn zeichnet sich nicht nur durch seine extravagante Frisur aus, sondern ist auch ein sogenanntes „Zweinutzungshuhn“ (welch schönes Wort) – mit hoher Legeleistung, und leicht mästbar, mit guter Fleischqualität. Die zweite Nutzung des Zweinutzungshuhns nehmen wir allerdings nicht in Anspruch, denn auf dem Teller landen bei uns nur die Eier, nicht aber die Hühner. So ein Sulmtaler legt in seinem ersten Jahr rund 180 Eier, danach wird das laufend weniger. Und es kann – obwohl es relativ schwer ist – hervorragend fliegen (und ist deshalb dann und wann auch außerhalb unseres Zaunes anzutreffen – offenbar wird auch ein Auslauf von 1500 Quadratmetern mit der Zeit zu langweilig).

Sulmtaler-Huhn
Sulmtaler-Huhn

Das Sussex-Huhn – davon haben wir fünf Stück – gilt als absolutes Anfängerhuhn: Es ist zutraulich, robust, kälteunempfindlich und legt auch bis zu 180 Eier im Jahr. Sogar im Winter legt es fleißig, und wenn man es dabei fotografieren will, akzeptiert es diese Störung keinesfalls, sondern gackert lauthals (ich spreche aus Erfahrung). Das Sussex-Huhn lässt sich selbst von Kindern streicheln – und manchmal sogar am Arm halten. Es bricht nicht so schnell aus, wie die Kollegin aus dem Sulmtal: Denn es ist einfach zu schwer, um hoch über den Zaun zu flattern; und hat auch etwas weniger Platzbedarf.

Sussex-Huhn
Sussex-Huhn

Bei uns dürfen übrigens alle Hühner auch noch dann entspannt ihren Lebensabend verbringen, wenn sie keine Eier mehr legen. Es gibt ja ausreichend Platz. Und vielleicht holen wir uns in diesem Frühjahr wieder Junghennen-Nachwuchs – damit die Hühnerschar wieder etwas bunter wird!

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2 comments Add yours
  1. In Zeiten, wo wir Städter in unseren Wohnungen Zuflucht vor dem „Unsichtbaren“ suchen, ist dieser Artikel ein wahrer Lichtblick. Ein Fenster hinaus in die Natur. Formuliert voller Witz und doch informativ. Ich schätze eure Beiträge und mag eure Bienen, Hühner, Schildkröten, Katzen, Hunde und Schafe. Hier wird „Lebensgefühl“ vermittelt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Uns was für eines.

    Bitte weiter so

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