Aussaat mit Klopapier: Vom Hamsterkauf zur Selbstversorgung

Hat jemand von euch zufällig zu viel Klopapier zuhause? Das kann man auch fern seinem eigentlichen Zweck verwenden. Nämlich für den Garten. Deswegen machen wir uns heute an die Aussaat mit Klopapier. Wollten wir immer schon mal probieren.

Saatstreifen aus Klopapier – das hat man vielleicht schon mal gehört, oder auch nicht, verwunderlich klingt es jedenfalls. Nun, in der letzten Profil-Ausgabe gab’s jedenfalls einen Beitrag, der mich daran erinnert hat, das jetzt auch mal zu versuchen. Und Klopapier ist ohnehin eines der Themen der Stunde. Top-aktuell, ihr Lieben, top-aktuell, die Aussaat mit Klopapier! Denn nicht nur seid ihr ein Weilchen mit einer entspannenden Tätigkeit beschäftigt, gleichzeitig weckt ihr euren inneren Selbstversorger. Und – sollte es klopapiertechnisch in letzter Zeit zu Kurzschluss-Reaktionen gekommen sein – so könnt ihr etwaige Lagerbestände zuhause reduzieren.

Vorbereitung: Kleister aus Mehl.

Nun fangen wir aber mal damit an, Mehl zu Kleister zu verarbeiten. Auch etwas, was man nicht alle Tage macht. Erdäpfelstärke geht ebenso, aber Mehl gehört ja auch zu jenen Dingen, die momentan in vielen Haushalten verstärkt aufzufinden sind. Gebt einen Esslöffel Mehl gemeinsam mit etwas Wasser in einen Topf, und lasst beides zusammen köcheln, bis eine kleisterartige Konsistenz entsteht. So, dass man den Kleber danach gut auf’s Klopapier tröpfeln kann. Davor muss er aber noch auskühlen.

Kommen wir aber nun wieder zum eigentlichen Helden dieser Geschichte, dem Klopapier. Zunächst: Für die Aussaat eignet sich nicht jedes. Sondern eher das, was für seinen eigentlichen Zweck ohnehin nicht das angenehmste ist: Ungebleichtes Recycling-Klopapier. Seine naturreine Ungeschmeidigkeit ist den Pflanzensamen egal, unterstützt sie sogar beim Wachsen.

Aussaat mit Klopapier: Material

Aussaat mit Klopapier: So geht’s!

Und so rolle ich zunächst mal Klopapier ab, mehr, als man für gewöhnlich braucht, nämlich einen Meter. Und widme mich im nächsten Schritt noch einer Aktivität, die man bei der herkömmlichen Klopapier-Verwendung eher auslässt, die für die Aussaat mit Klopapier aber unabdingbar ist:  Ich schneide es längs in vier Zentimeter breite Streifen. Die ich dann – ebenso längs – falte.

Jetzt kommt unser Mehl-Kleister zum Einsatz. Den tropfe ich im Abstand von je fünf Zentimeter auf eine Hälfte der gefalteten Klopapier-Bänder. Und in jeden Tropfen Kleister lege ich mit einer Pinzette einen Radieschen- oder Karotten-Samen. Bei größeren Gemüsesorten sollte noch etwas mehr Abstand zwischen den Kleistertropfen eingehalten werden. (Und das ist zur Abwechslung keine Anspielung, Salat braucht zum Beispiel wirklich mehr Platz. Etwa 15 Zentimeter.) Liegen alle Samen an ihrem vorgetropften Platz, falten wir das Klopapier entlang der Falzlinie zusammen und lassen alles trocknen, dann rollen wir die Streifen schneckenhausartig auf.

Samen auf Kleistertropfen legen
Samen auf Kleistertropfen legen

 

trocknen lassen, und dann aufrollen
trocknen lassen, und dann zusammenrollen

Weil wir jedoch keine Schnecken im Beet haben wollen, rollen wir den Klopapierstreifen wieder aus, bevor wir ihn in die Erde drücken und bedecken. Dazu muss es aber ohnehin erst wärmer werden draußen; denn dieser Tage sind wir noch damit beschäftigt, unsere Pflanzen im Glashaus vor etwaigem Frost zu schützen. Wie? Das lest ihr hier  🙂

Aussaat geht natürlich auch ohne Klopapier. Nämlich zum Beispiel so: 

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