Ein Klassiker unter den Kräutern ist sie, die Petersilie. Nicht nur im Kräuterbeet, auch am Balkon – und natürlich in der Küche. Wie ihr sie pflanzt, pflegt und erntet, lest ihr heute: Petersilie setzen für Anfänger!
Dass die meisten Geschäfte in den letzten Wochen geschlossen hatten, hat bei mir zu einer Art Pflanzen-Entzug geführt – und das trotz der Unmengen an Samen, die ich gesät habe. Darunter auch Petersilie, aber die braucht nun einmal einige Wochen, bis sie keimt. Und so kam es eines schönen Tages im Supermarkt zu einem ungedulds-bedingten Spontankauf von Petersilien- und Schnittlauchpflänzchen. Damit das Kräuterbeet nicht so traurig aussieht, damit ich was zu tun habe, damit der grüne Frühling auch im Innenhof einzieht.
Die Petersilie wird in Europa schon seit mehr als 400 Jahren zum Würzen von Speisen verwendet, und das zahlt sich aus: Denn kaum ein Kraut enthält mehr Vitamin C. Dem Pflänzchen wird außerdem nachgesagt, gut für Augen, Blase, Magen und Körperzellen zu sein (was die klassischen Petersil-Erdäpfel gleich in ganz neues, viel gesünderes Licht rückt). Außerdem ist die Petersilie eine patente Knoblauch-Geruch-Bekämpferin: Wer zu viel Knoblauch gegessen hat, mümmelt einfach auf einem Petersil-Blatt – und riecht schnell wieder gut.
Petersilie setzen ist recht einfach, die Aussaat eine Geduldsprobe, aber wenn man einiges beachtet, kann man das ganze Jahr über gesunde, g’schmackige Blätter ernten. Hier also ein paar schnelle, leicht umzusetzende Tipps, damit sich die Petersilie nicht gelb verfärbt, einrollt oder anderweitig schlecht entwickelt:
Petersilie setzen, pflegen und ernten:
Fünf Anfänger-Tipps
- Aussaat
Petersilie könnt ihr schon im späten Winter am Fensterbrett säen, ins Freie kann man die großgezogenen (oder spontan gekauften) Pflanzen ab April setzen, allerdings sollte es schon relativ warm sein und nicht mehr frieren. Wenn dies der Fall ist, kann man auch die Samen direkt draußen säen: Dazu drückt ihr die Samen ca. eineinhalb Zentimeter tief in die Erde, und wenn ihr großes vorhabt und recht viel Petersilie säen wollt, lasst einfach zwischen den Saatreihen etwa 25 Zentimeter Platz. Die Petersilie braucht nach der Aussaat ein paar Wochen, bis sie sich zeigt.
- Standort
Die Petersilie stammt aus Südosteuropa und hat es entsprechend gern warm. Sie wächst gut an sonnigen oder halbschattigen Plätzen. Ihren Erdboden bevorzugt sie recht locker und durchlässig, was verkrustete Böden angeht, ist sie ein Sensibelchen.
- Pflanzen-Nachbarn
Die Petersilie ist ein Doldenblütler und verträgt sich nicht mit ihresgleichen. Sehr gern wächst sie neben Radieschen, auch Mangold, Spinat oder Paradeiser sind beliebte Nachbarn. Karotten und Kopfsalat hingegen nicht, und das wird die Petersilie auch deutlich zeigen.
- Gießen und Pflegen
Durstig ist sie, die Petersilie. Das liegt bei den Küchenkräutern in der Familie. Sie will regelmäßig gegossen werden, sodass ihr Boden immer gleichmäßig befeuchtet ist. Auf Staunässe reagiert sie jedoch ebenso empfindlich, wie auf harte Böden. Eine Düngung ist nicht notwendig, ein wenig Komposterde im Beet schadet nicht.
- Ernten und Aufbewahren
Nichts einfacher, als das! Einfach mit Messer oder Schere abschneiden, oder die Hände als Werkzeug nutzen und abzupfen. Frische Blätter liefert die Petersilie schon ab dem späten Frühling, und die sind so lange verwendbar, wie die Pflanze nicht geblüht hat. Das macht sie im zweiten Jahr, und danach sind die Blätter nicht mehr genießbar. Am gesündesten, farbenfrohsten und schmackhaftesten ist die Petersilie frisch und roh. Wer sie aufbewahren mag, kann sie einfrieren.
Wir wünschen euch gutes Gelingen und guten Appetit mit eurer Petersilie. Solltet ihr mehr Garten-Tipps und Ideen benötigen, empfehlen wir euch unsere Kategorie „Garten und Hof“. Dort findet ihr zum Beispiel diese Beiträge:
Rote Rüben säen: Aussaat, Pflege, Ernte – und ein Rezept
Das Cortenstahl-Kräuterbeet: Ein langlebiger Blickfang